- Schell
- Schẹll,1) Hermann, katholischer Theologe, * Freiburg im Breisgau 28. 2. 1850, ✝ Würzburg 31. 5. 1906; Priesterweihe 1873, seit 1884 Professor für Apologetik, christliche Kunstgeschichte und vergleichende Religionswissenschaft in Würzburg; nahm an den kirchlichen Auseinandersetzungen um den Modernismus teil, wurde einer der prominentesten Vertreter des Reformkatholizismus. 1898 wurde seine programmatische Schrift »Der Katholizismus als Princip des Fortschritts« (1897) zusammen mit anderen seiner Werke indiziert. Die sich daran anschließende Kontroverse wurde zu einem Kernthema der innerkirchlichen Auseinandersetzung zwischen Ultramontanismus und Reformkatholizismus, aber auch zwischen Katholizismus und liberaler Öffentlichkeit.Weitere Werke: Katholische Dogmatik in sechs Büchern, 3 Bände (1889-93); Die göttliche Wahrheit des Christentums. 1. Buch: Gott und Geist, 2 Teile (1895-96); Die neue Zeit und der alte Glaube (1898); Apologie des Christentums, 2 Bände (1901-05); Christus. Das Evangelium und seine weltgeschichtliche Bedeutung (1903).K. J. Rivinius: Integralismus u. Reformkatholizismus. Die Kontroverse um H. S., in: Dt. Katholizismus im Umbruch zur Moderne, hg. v. W. Loth (1991);W. Sosna: Die Selbstmitteilung Gottes in Jesus Christus. Grundlagen u. dogmat. Explikation der Christologie H. S.s (1991).2) Maria, schweizerische Schauspielerin, * Wien 15. 1. 1926, Schwester von 3); hatte v. a. im Film der 50er-Jahre in der Rolle der Liebenden-Leidenden große Erfolge; auch Bühnen- und Fernsehrollen. Veröffentlichte Gedanken und Erinnerungen (»Die Kostbarkeit des Augenblicks«, 1985; »... und wenn's a Katz' is! Mein Weg durchs Leben«, 1995).Filme: Dr. Holl (1951); Die letzte Brücke (1953); Die Ratten (1955); Gervaise (1955); Rose Bernd (1956); Weiße Nächte (1957); Die Brüder Karamasow (1957); Ein Frauenleben (1958); Die erste Polka (1978); Frau Jenny Treibel (1982, Fernsehfilm); Das letzte Wort (1991, Fernsehspiel); Nach langer Zeit (1992, Fernsehspiel, 3 Teile); Der Clan der Anna Voss (1995; Fernsehspiel, 6 Teile).3) Maximilian, schweizerischer Schauspieler und Regisseur, * Wien 8. 12. 1930, Bruder von 2); Bühnendarsteller und -regisseur; spielte u. a. in den Filmen »Urteil von Nürnberg« (1961), »Topkapi« (1963), »Das Schloß« (1968), »Die Akte Odessa« (1974), »Morgen in Alabama« (1983), »Peter der Große« (1986, vierteiliger Fernsehfilm), »Der Rosengarten« (1989).Weitere Werke: Regie: First Love (Erste Liebe, 1970); Der Fußgänger (1973); Der Richter und sein Henker (1975); Geschichten aus dem Wienerwald (1978); Marlene (1983); Meine Schwester Maria (2002).Erzählung: Der Rebell (1997).4) Rainer, Architekt, * Bautzen 11. 7. 1917; Assistent von E. Eiermann, dessen Einfluss seinen Architekturstil nachhaltig prägte.
Universal-Lexikon. 2012.